Skip to main content
Publiziert am:

17. Mai 2021

Warum laufen Fenster an?

Anders ausgedrückt: Warum setzt sich Wasser an der Scheibe eines Fensters ab und befeuchtet bisweilen zusätzlich den Rahmen? Antworten auf diese Fragen haben fast immer einerseits mit Temperaturunterschieden zu tun und andererseits damit, dass kühlere Luft weniger Wasser speichern kann als wärmere. Beschlagen Fenster von innen, ist das in der Regel ein Alarmsignal. Beschlagen sie dagegen von außen, ist das häufig ein gutes Zeichen. Wenn Sie das Wasser an der Außenseite der Scheibe trotzdem verhindern möchten, hilft oft ein zeitweiliges Abdunkeln mit Rollladen.

Beschlagene Fenster: die Sache mit Temperatur und Wasser

Luft kann stets nur eine bestimmte Menge Feuchtigkeit aufnehmen. Wird ihr über das Höchstmaß hinaus weiter Wasser zugeführt, kondensiert es und befeuchtet Decken, Wände oder eben Fenster. Bisweilen wird der Sättigungsgrad der Luft aber auch überstiegen, obwohl die absolute Wassermenge in der Luft gleich geblieben ist. Das kann der Fall sein, wenn sich die Luft abkühlt. Kühlere Luft kann weniger Wasser speichern als wärmere. Deshalb entspricht eine Menge Wasser in der Luft bei der Lufttemperatur X vielleicht 70 Prozent der maximalen Speicherkapazität. Dagegen erreicht dieselbe absolute Menge bei der niedrigeren Temperatur Y bereits 100 Prozent der Speicherkapazität und damit den sogenannten Taupunkt. Sinkt die Lufttemperatur weiter ab, kondensiert das Wasser. Und damit sind wir einer Antwort auf die Frage „Warum laufen Fenster an?“ schon relativ nahe.

Ein Raum ist niemals überall gleich warm

Innerhalb eines Raumes herrschen immer Temperaturunterschiede. Die sind bisweilen gering, können aber auch relativ groß werden. Läuft beispielsweise im Winter in einer Dachwohnung mit schlecht gedämmten Fenstern die Heizung, ist es nahe der Heizung relativ warm. Die Glasscheiben und ihr direktes Umfeld sind dagegen viel kühler. Hier kühlt auch die Luft ab und Luftfeuchtigkeit kondensiert. Deshalb laufen die Fenster an. Für die Glasscheiben ist das kein großes Problem. Aber auf organischem Untergrund wie auf Tapeten oder Gardinen kann sich Schimmelpilz bilden. Fenster können natürlich auch auf einem unbewohnten Dachboden beschlagen. Das gilt insbesondere, wenn die oberste Geschossdecke als Grenze zwischen dem Dachboden und unteren Etagen nicht gedämmt ist. Dann steigt warme Luft aus den unteren Geschossen nach oben und kühlt dort ab.

Warum beschlagen Fenster von außen?

Besonders gut gedämmte Fenster beschlagen bisweilen auch von außen. Das ist aber im Unterschied zum Beschlagen der Innenseite kein Problem. Die gut gedämmte Scheibe ist bisweilen, beispielsweise nach kühlen Nächten, außen möglicherweise deutlich kühler als ihre Umgebung. Die Außenluft kühlt dann am Glas ab und das Glas beschlägt: ohne negative Folgen für die Wohnung.

Um beschlagene Fenster dennoch zu verhindern, kann es helfen, nachts (sofern vorhanden) die Rollläden zu schließen. Durch den Rollladen kühlt die Glasscheibe weniger ab. Temperaturunterschiede sind also ein Hauptgrund dafür, dass Fenster bisweilen beschlagen. Sie können aber auch für andere Phänomene verantwortlich sein, etwa wenn Fenster knacken. Bei wechselnden Temperaturen dehnen sich viele Materialien minimal aus oder ziehen sich zusammen. Das kann Knackgeräusche verursachen. Zumeist sind sie harmlos. Muss aber dennoch einmal etwas am Fenster repariert werden, gehören Reparaturen zum Service vieler Fensteranbieter.